Die Hilfe von JhJ ist leider immer noch überlebenswichtig

Die Flüchtlingswelle aus der Ukraine wächst stündlich. Viele JournalistInnen aber wollen noch im Land bleiben, arbeiten unter Lebensgefahr weiter, um über den Krieg zu berichten. Andere können derzeit nicht weg, weil auch eine Flucht zu gefährlich wäre oder sie sich um Angehörige sorgen.

Journalisten helfen Journalisten e. V. wurde 1993 gegründet, weil die KollegInnen in Deutschland nicht nur tatenlos zuschauen wollten, wie im Krieg in Ex-Jugoslawien auch JournalistInnen zur Zielscheibe und aus dem Land getrieben wurden. Wir wollten damals wenigstens mithelfen, das Leid und die Not von KollegInnen und ihren Familien zu lindern, die Erfahrungen mit Tod, Verletzung, Vertreibung und Flucht machen mussten.

Auch in dem Krieg, den Russland gegen die Ukraine vom Zaun gebrochen hat, werden, so ist zu befürchten, wieder Medienschaffende zum Ziel werden. Wieder werden auch JournalistInnen aus dem Land getrieben, ihrer Lebensgrundlagen beraubt, müssen Schutz im Ausland suchen. Besonders tragisch dabei: Medienschaffende aus Belarus, die zuletzt in Kiew Zuflucht gefunden hatten, werden jetzt wieder zu Flüchtlingen.

JhJ wird versuchen, JournalistInnen in Not zu unterstützen, wenn ihre Hilferufe uns erreichen. Solidarisch, mit Spenden, auf die jeweilige Notlage abgestimmt.

Vor 30 Jahren haben wir darauf geachtet, uns nicht auf eine Seite der Kriegsparteien ziehen zu lassen. Ebenso sehen wir jetzt, dass auch russische Medienschaffende, die sich der Presse- und Meinungsfreiheit verpflichtet fühlen, bedroht und in Not sind. Auch darauf müssen wir reagieren.


Und wir wollen die gefährdeten und geflüchteten KollegInnen in anderen Ländern im Blick behalten, die in anderen Krisengebieten unserer Hilfe und Unterstützung bedürfen, wie zum Beispiel in Afghanistan, Aserbeidschan und vielen afrikanischen Staaten.

Foto: Shutterstock