grosskopff-Trauer

Rudolf Großkopff (1935 – 2023)


Es fehlten nur noch wenige Tage, dann wäre unser Freund und Kollege Rudolf Großkopff 88 Jahre alt geworden. Er hätte gern nicht nur diesen Geburtstag erreicht. Doch nach einem Sturz vor sieben Monaten musste er gegen eine Reihe von Erkrankungen kämpfen, wofür ihm schließlich die Kraft ausging. Rudi ist am 13. Juli in Berlin gestorben.
Für alles, wofür er sich beruflich und persönlich interessierte, hätte auch ein noch längeres Leben kaum gereicht. In späten Jahren (bis 2019) war er, der Publizistik, Germanistik, Psychologie und Geschichte studiert hatte, noch Honorarprofessor für Publizistik an der FU Berlin. Nebenbei war er Beauftragter für Kunst bei der Sendeanstalt rbb – wie vorher beim NDR. In frühen Jahren war er Redakteur mal für Außenpolitik, mal für Sport gewesen.
In seiner Zeit als Korrespondent vertrat er in München die Frankfurter Rundschau und im noch hauptstädtischen Bonn das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt, für das er anschließend als stellvertretender Chefredakteur nach Hamburg ging. In verschiedenen Büchern befasste er sich weit ausgreifend mit der bundesdeutschen Geschichte und Politik, in einem Buch auch mit Münster, seinem Geburtsort, und dem Münsterland. Diese sperrige Stadt und der flache Landstrich haben ihn geprägt und ihm wohl den dort weitverbreiteten Hang zur Ironie mitgegeben, allerdings in einer feinsinnigen Variante.
Rudolf Großkopff war bei JhJ von Anfang an mit dabei, eigentlich auch schon vorher. Denn er gehörte zu der unorganisierten Vorläufergruppe von Kollegen, die sich bereits unter dem Namen Journalisten helfen Journalisten in Räumen des BR getroffen hatte, um Brandbriefe für gefährdete Berufskollegen zu verfassen. Schon damals engagierte sich ebenfalls Rudis Ehefrau Dagmar Reim, die langjährige rbb-Intendantin, die ununterbrochen JhJ-Mitglied ist.

(R.A./Foto: rbb/Thomas Ernst)

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